Der erste Eindruck zählt – Worauf Verbraucher bei der Sektauswahl achten

Pünktlich zur Hochzeit des Sektgenusses gibt es neue Erkenntnisse zur Bedeutung von Ästhetik und Nachhaltigkeit beim Sektkauf.

Traditionell ist das Jahresende mit den festlichen Anlässen Weihnachten und Silvester der Höhepunkt des Sektgenusses. Alleine im Monat Dezember verkaufen die Sekthersteller hierzulande rund 14 Prozent der gesamten Jahresmenge [1]. Dabei stellt sich die Frage, ob Verbraucher Nachhaltigkeitsaspekte auch beim Sekt in ihre Kaufüberlegungen miteinbeziehen. Mit der Bedeutung ästhetischer Faktoren wie Flaschendesign und Verpackungsmaterial sowie nachhaltigen Aspekten wie umweltfreundliche Herstellung und Verpackung als Auswahlkriterien beim Sektkauf beschäftigte sich im Oktober 2024 eine repräsentative Studie der Hochschule Geisenheim University und des Verbandes Deutscher Sektkellereien e.V. [2]

Bei der Sektauswahl sind Konsumenten folgende Punkte besonders wichtig:

Design und Ästhetik 

  • Für die Kaufentscheidung ist Verbrauchern das Design einer Sektflasche sehr wichtig. Die Mehr­heit bevorzugt eine klassische Sektausstattung bestehend aus Glasflasche, Naturkorken, Agraffe aus Me­tall und Folienummantelung. Diese traditionellen Ausstattungsmerkmale sind über Jahrzehnte gelernt und werden mit einer hohen Qualität verbunden.
  • Vor allem grüne und durchsichtige Glasflaschen sind bei den Verbrauchern beliebt. Sie werden als besonders hochwertig und ästhetisch empfunden. Eine schwere Flasche wird hingegen nicht unbedingt mit einer höheren Qualität assoziiert.
  • Beim Sektverschluss überzeugt aus Verbrauchersicht bei der Qualität klar der Naturkorken. Mit Blick auf das Etikettenmaterial punkten optisch vor allem die Materialien Papier und Stoff.

Nachhaltigkeit

  • Umweltfreundliche Verpackungen und Herstellungsprozesse sind zunehmend von Bedeutung, bleiben jedoch oft hinter den ästhetischen Faktoren zurück.
  • Verbraucher schätzen die Verwendung nachhaltiger Materialien wie Naturkorken oder Papieretiketten und recyceln die Glasflaschen. Vor allem grüne Sektflaschen, die faktisch bei der Glasherstellung die wenigsten neuen Rohstoffe benötigen, bewerten die Verbraucher als nachhaltig.
  • Innovative Ansätze wie die Nutzung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (PIWIs), für die wesentlich weniger Pflanzenschutzmittel und dadurch auch bedeutend weniger Traktorfahrten in die Weinberge nötig sind, werden positiv wahrgenommen. Es ist davon auszugehen, dass die Zukunfts-Rebsorten mit steigender Verfügbarkeit zukünftig mehr Einzug in die Sektwelt haben werden.

Sektstudie 2024_Sektverpackung aus Verbraucherperspektive
Abbildung 1: Qualitativ hochwertige und nachhaltige Sektverpackung aus Verbraucherperspektive

Entsorgung des Verpackungsmaterials      
Bei der Entsorgung des Verpackungsmaterials zeigt die Studie, dass auf Verbraucherseite Erklärungsbedarf besteht. So funktioniert die Entsorgung des Sekt-Verpackungsmaterials richtig (s. Abbildung 2):

  • Leere Sektglasflaschen entsorgt man im Altglascontainer.
  • Naturkorken werden am Einkaufsort oder an Sammelstel­len (z.B. Wertstoffhof) zurückgeben. Kunststoffkorken gehören in die gelbe Wertstofftonne.
  • Die restlichen Teile des Sektverschlusses (Agraffe/Drahtgestell, Metallplättchen, Folien-Ummantelung) sind in der gelben Wert­stofftonne richtig aufgehoben, damit ein erfolgreiches Recy­cling möglich ist.

Sektstudie 2024_Entsorgungswege der Sektverpackungsteile
Abbildung 2: Infografik zur Entsorgung des Verpackungsmaterials von Sekt

Insgesamt steht das Design bei der Kaufentscheidung im Vordergrund, während Nachhaltigkeitsaspekte zwar an Bedeutung gewinnen, Konsumenten diese jedoch oft eher sekundär berücksichtigen. Viele Sekthersteller unternehmen bereits große Anstrengungen, um den Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden, beispielsweise im Weinan­bau oder mit der Verwendung leich­terer Sektglasflaschen. Dabei gehen, wie viele Beispiele aus kleinen und großen Sekthäusern zeigen, umweltfreundliche Aspekte schon jetzt oft Hand in Hand mit gelungenem Design und herausragendem Geschmack.

Die vollständigen Studienergebnisse stehen Ihnen unter diesem Link zum Download zur Verfügung.


[1] Statistische Erhebungen des Verbandes Deutscher Sektkellereien e.V.

[2] Kiefer, C. & Szolnoki, G., Tacer, A. & Hennes, O. (2024), Schaumwein-Studie – Die Rolle von Ästhetik und Nachhaltigkeit bei der Sektauswahl; Hochschule Geisenheim University, Professur für Marktforschung und Verband Deutscher Sektkellereien e.V.

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