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Die Agraffe (im französischen muselet, also wörtlich Maulkorb genannt) ist ein Drahtgestell, welches den Korken umschließt und diesen dadurch vor dem unkontrollierten Herausschießen der unter hohem Druck stehende Sektflasche sichert. Für Naturkorken befindet sich zusätzlich ein Metallplättchen (im französischen plaque genannt), um zu verhindern, dass der Agraffen-Draht in den Korken schneidet. Die Agraffe ist Teil der Schaumweinausstattung, die in der EU per Gesetz geschützt ist.
Die Dosage oder auch Versanddosage (in Abgrenzung zur Fülldosage, die zur Aktivierung der zweiten Gärung dem Grundwein zugefügt wird) wird nach der zweiten Gärung hinzugegeben. Sie ist entscheidend für den Süßegrad und somit die spätere Geschmacksrichtung von Sekt. Man unterscheidet hierbei die folgenden Bezeichnungen:
Die Grundlage für die Herstellung von Sekt ist ein Stillwein, also ein Wein der aus vergorenen Trauben gewonnen wurde und daher bereits die erste Gärung vollzogen hat. In der Regel werden die Trauben zur Sektherstellung früher geerntet um später eine feine Säurestruktur zu erhalten. Er ist insofern nicht vergleichbar mit einem "normalen" Stillwein, sondern speziell für die Sektherstellung gedacht. Es handelt sich jedoch nicht um eine gesonderte Qualitätsstufe. In der Sektherstellung spricht man von Grundwein, da dieser in der nächsten Herstellungsstufe zur zweiten Gärung gebracht wird.
Schmeckt Wein oder Sekt nach Kork, ist meist der Verschluss der Flasche, der Korken, der Grund. Ist dieser fehlerhaft oder porös, kann er den Geschmack des Getränkes beeinträchtigen oder es sogar ungenießbar werden lassen.
Am besten bewahrt man Sektflaschen stehend, dunkel und bei konstanter kühler Temperatur auf. Durch eine spezielle Oberflächenbehandlung hält eine Sektflasche dem hohen Innendruck stand. Sektflaschen sollten daher nicht in Regalen aus Ton oder Stein gelagert werden, da die scharfen Kanten die Oberflächenvergütung der Flaschen beschädigen können. Sekt verlässt die Kellerei nach einer mehrmonatigen bzw. mehrjährigen Reife und ist dann verzehrfertig. Alle bis dahin erreichten Qualitätsmerkmale konserviert er bei sachgerechter Lagerung als Faustregel ungefähr ein bis maximal drei Jahre lang. Sekt, welcher mit einem Naturkorken verschlossen ist, hält sich tendenziell länger als solcher mit Kunststoffverschluss.
Eine bereits geöffnete Sektflasche lässt sich am besten mit Hilfe eines speziellen Flaschenverschlusses im Kühlschrank lagern. Auf diese Weise kann die Kohlensäure nicht vorzeitig entweichen und wird durch die Kälte zusätzlich gebunden. Als Faustregel lässt sich eine angebrochenen Flasche Sekt so noch etwa ein bis zwei weitere Tage ohne Qualitätsverlust aufbewahren.
In der Regel haben Sektgläser einen angerauten bzw. eingeschliffenen Punkt am Glasboden, welchen man Moussierpunkt (von französisch mousse = Schaum) nennt. Dieser sorgt dafür, dass die im Sekt gelöste Kohlensäure - wie auf einer Perlenkette - geradlinig nach oben steigen bzw. moussieren kann.
Die Schaumweinausstattung bezeichnet das Aussehen der Sektflasche und ist in der EU per Gesetz geschützt. Sie besteht aus einem pilzförmigen Stopfen aus Kork oder einem anderen für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassenen Stoff mit Haltevorrichtung, ggf. mit einem Metallblättchen bedeckt. Der Stopfen ist ganz und der Flaschenhals ganz oder teilweise mit Folie verkleidet. Hersteller können auf die Folie als Teil der Ausstattung verzichten, sofern sie anderweitig sicherstellen, dass durch deren Fehlen keinerlei Sicherheitsrisiko besteht. Auch ein sonstiger geeigneter Verschluss (Schraubverschluss) ist zulässig, wenn es sich um Flaschen mit einem Nennvolumen bis zu 0,2 Litern handelt.
Neben der klassischen und eleganten 0,75 Liter-Flasche wird Sekt auch in den folgenden weiteren Flaschengrößen angeboten:
Kompaktere Varianten sind perfekt zum Mitnehmen oder für den kleinen aber feinen Sektgenuss gemacht. Die größeren Spezialvarianten eignen sich aufgrund des veränderten Verhältnisses von Sauerstoff zu Sekt für längere Reife- und Lagerzeiten.
Idealerweise weist ein Sektglas zur Glasöffnung hin eine schlanke Form auf, um die Oberfläche und damit den Luftaustausch klein zu halten. Dadurch werden sowohl die charakteristische Perlage als auch die feinen Aromen länger erhalten. Für fruchtbetonte Sekte eignen sich schmaler zulaufende Gläser. Andere etwas bauchigere und dann nach oben schmaler zulaufende Sektglasvarianten eignen sich ebenfalls sehr gut - insbesondere für länger gereifte Sekte, bei denen der Fokus stärker auf den Sekundär- und Tertiäraromen liegt. Die Frage, aus welchem Glas man Sekt idealerweise genießen sollte, ist daher auch abhängig von der Sektart.
Für die optimale Entfaltung von Aroma und Geschmack empfehlen wir, Sekt immer gut gekühlt zu servieren, sodass eine Trinktemperatur von 6 bis 10 °C erreicht wird. Denn wird Sekt zu stark oder zu wenig gekühlt, kann er sich nicht richtig entfalten. Idealerweise sollte der Sekt nicht tiefgekühlt werden, sondern möglichst schonend im Kühlschrank auf die gewünschte Temperatur heruntergekühlt werden.
Die Basis für die Wein- bzw. Sektherstellung sind Trauben und demnach ist die Hauptzutat eindeutig pflanzlichen Ursprungs. Etwa zu geschmacklichen Stabilisierung und zur Klärung von Trübstoffen können jedoch in kleinsten Mengen Hilfsstoffe tierischen Ursprungs eingesetzt werden (z.B. Eiklar, Gelatine, Milcheiweiß Kasein). Diese landen nicht im fertigen Sekt, sondern werden im Laufe des Herstellungsprozesses wieder entfernt. Für eine vegane Ernährungsweise muss dennoch nicht auf Sekt verzichtet werden. Orientierung bringt die Allergenkennzeichnung oder die explizite Kennzeichnung als veganes Produkt.
Die zweite Gärung beschreibt die Veredelung von Grundwein zu Sekt. Nach Zugabe von in Wein gelöstem Zucker und Hefe werden die zur Cuvée vereinten Weine in Flaschen oder drucksicheren Behältnissen zur zweiten Gärung gebracht. Hierbei spaltet die Hefe den zugegebenen Zucker in Alkohol und die für den Sekt charakteristische Kohlensäure verbleiben im jeweiligen Behältnis.